Wir haben uns unter dem Namen „Bottrop bewegt“ zusammengetan, um einen unabhängigen Kandidaten oder eine Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters zu finden.

Der Sprecher von „Bottrop bewegt“, Jan Henrichs sagt: „Nach dem Verzicht von Bernd Tischler auf eine erneute Kandidatur, sind wir der Meinung, dass nicht automatisch wieder jemand aus der SPD das Amt erben sollte.“ Diese Nachfolgeregelung habe es jahrzehntelang gegeben. Was dabei rausgekommen sei, könne jeder Mensch täglich etwa in der City sehen.

Bottrop selbst sei in der Krise. „Wir sind vom Nothaushalt in die Haushaltssicherung gekommen. Die Gemeinde verfällt. Die Innenstadt stürzt ab. Wir machen uns Sorgen um Schulen und Kitas. Die Infrastruktur geht den Bach runter. Dafür haben wir sehr viel Personal in der Verwaltung – und dennoch muss man bei einer Anmeldung für ein neues Nummernschild schonmal Wochen warten.“

Kurz gesagt: Es liege viel im Argen in Bottrop.

„Bottrop bewegt“ will deswegen dafür sorgen, dass bei der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 eine Auswahl von geeigneten Kandidaten zur OB-Wahl steht.

Unser Ansatz ist neu: Mit Hilfe einer offenen Jobausschreibung soll ein geeigneter Kandidat oder eine geeignete Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters gefunden werden. „Das Parteibuch ist egal – solange es kein Mensch ist, der einer extremistischen Partei nahesteht. Die Person sollte einen Bezug zu Bottrop haben, muss aber nicht aus Bottrop kommen. Unsere Wunschperson muss nur fähig sein und Lust haben, nach Bottrop zu ziehen und hier die dringend benötigten Reformen einzuleiten“, sagt Jan Henrichs.

Als erstes soll eine Stellenanzeige in einer überregionalen Zeitung, wie der ZEIT oder der FAZ geschaltet werden. Titel der Anzeige:

„Bottrop sucht den Oberbürgermeisterkandidaten (W/M/D)“

Die Anzeige soll durch ein Crowdfunding finanziert werden, über das Geld gesammelt wird. Das Crowdfunding ist auf der renommierten Plattform Startnext zu finden. Die Plattform wurde schon benutzt, um das erfolgreiche Bürgerbegehren „Neustart Bottrop“ gegen den Neubau eines Rathauses zu finanzieren.

Um geeignete Personen zu identifizieren, die das Amt der Stadtspitze übernehmen können, sollen mögliche Bewerber in öffentlichen Veranstaltungen von einer unabhängigen Jury befragt werden. In dieser Jury sollen möglichst viele Leute aus Bottrop sitzen, die sich für ihre Stadt interessieren und einsetzen. Die Jury wird gerade zusammengestellt. Sie soll möglichst vielfältig sein und viele Stadtteile repräsentieren.

Grundlage der Befragung durch die Jury sind die Themen, die zuvor in einem online organisierten Prozess gesucht werden. „Ein wichtiger Teil unserer Initiative ist die offene Diskussion möglicher Maßnahmen. Jeder ist eingeladen, online mit zu diskutieren, mit welchen Ideen Bottrop aus der Krise geführt werden kann”, sagt Jan Henrichs. Die Gruppe „Bottrop bewegt“ ruft alle Bottroper dazu auf, sich über diese Webplattform einzubringen. Hier können interessierte Bürgerinnen und Bürger Maßnahmen und strategische Ziele für Bottrop vorschlagen, bewerten oder diskutieren.

Mit den Grünen, der FDP und der ÖDP beteiligen sich drei Bottroper Parteien an diesem demokratischen Prozess. Sie wären bereit, die Person als Kandidaten oder Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters in der kommenden Kommunalwahl zu nominieren, die in dem offenen Prozess von der Jury vorgeschlagen wird.

Jan Henrichs: „Die CDU haben wir auch eingeladen, sich an dem Prozess zu beteiligen. Aber die CDU wollte bis jetzt nicht mitmachen.“

Nachdem die CDU bei den letzten Kommunalwahlen keinen Kandidaten aufgestellt hat, wolle sie nun einen eigenen Kandidaten platzieren. „Das respektieren wir natürlich und möchten dennoch der CDU die Tür offen lassen, später dazu zu stoßen, wenn sie mögen.“

Nur die SPD sei nicht eingeladen worden, sich zu beteiligen. Das hieße aber nicht, dass man etwas gegen den Kandidaten der SPD oder die SPD selbst habe.

Jan Henrichs: „Die SPD stellt den Oberbürgermeister seit 1964 quasi automatisch. Wir wollen einfach einen echten politischen Wettbewerb. Und wir wünschen uns frische Kräfte, die unbelastet ans Werk gehen und jene tiefgreifende Reformen einleiten, die Bottrop dringend braucht. Wir glauben nicht, dass die alten Strukturen ohne innere Reform in der Lage sind, neue Antworten zu finden. Dazu hatten sie lange genug die Chance. Die Zeit ist reif für einen Wechsel in Bottrop.“

„Bottrop bewegt“ hat keine weiteren politischen Ambitionen und soll auch keine Partei werden. Die Mitglieder streben kein politisches Amt an und es sollen auch keine dauerhaften Strukturen geschaffen werden. Das Ziel der Gruppe ist es, den demokratischen Wechsel in Bottrop zu fördern. Danach soll sie aufgelöst werden.

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