Wie können wir als Stadt Bottrop gezielt darauf reagieren, dass viele Jugendliche, die während der Corona-Pandemie den Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule erlebt haben, heute erhebliche Defizite in Sozialkompetenz, Umgangsformen und Selbstständigkeit aufweisen?
Die langen Phasen des Distanzlernens und der soziale Rückzug haben dazu geführt, dass viele Jugendliche große Schwierigkeiten haben:
Freundschaften zu schließen und soziale Bindungen aufzubauen, da sie kaum Möglichkeiten hatten, grundlegende soziale Fähigkeiten zu entwickeln.
Respektvoll und empathisch miteinander umzugehen, weil der direkte Austausch und die Erfahrung, Konflikte selbstständig zu lösen, oft fehlten.
Selbstständig Aufgaben zu erledigen, da sie in ihrer Entwicklung oft von digitalen Hilfsmitteln oder elterlicher Unterstützung abhängig waren und wenig Eigeninitiative trainieren konnten.
Sich in öffentlichen oder schulischen Situationen angemessen zu verhalten, was sich in unsicherem oder unangemessenem Verhalten gegenüber Lehrkräften, Gleichaltrigen oder im öffentlichen Raum zeigt.
Diese Defizite wirken sich nicht nur im schulischen, sondern auch im privaten und gesellschaftlichen Leben aus. Welche Maßnahmen können Schulen, Eltern, Jugendzentren oder die Stadt Bottrop ergreifen, um diesen Jugendlichen gezielt dabei zu helfen, ihre sozialen und lebenspraktischen Fähigkeiten aufzuholen?"
Mit welchen Maßnahmen kann dieses Ziel zum Beispiel erreicht werden?
Ich bin mir bewusst, dass viele Jugendliche, die den Schulwechsel während der Corona-Pandemie erlebt haben, noch immer mit erheblichen Defiziten in Sozialkompetenz, Selbstständigkeit und Umgangsformen kämpfen. Besonders herausfordernd ist, dass diese Jugendlichen mittlerweile in der 8. oder 9. Klasse sind und oft nicht freiwillig an Angeboten in Jugendzentren oder sozialen Programmen teilnehmen würden. Deshalb müssen wir alternative Wege finden, um ihnen unauffällig, aber wirkungsvoll zu helfen. Einige mögliche Maßnahmen sind:
1. Soziale Kompetenz in den Schulalltag integrieren
• Statt freiwilliger Workshops könnten soziale Trainings gezielt im Unterricht oder in schulische Projekte eingebaut werden. Fächer wie Ethik, Religion oder Gesellschaftslehre bieten sich für Themen wie Konfliktlösung, Empathie und respektvollen Umgang an.
• Durch Gruppenprojekte, kooperative Aufgaben oder Rollenspiele können Schüler auf natürliche Weise lernen, miteinander umzugehen, ohne dass es sich wie eine „Belehrung“ anfühlt.
2. Peer-to-Peer-Projekte: Hilfe unter Gleichaltrigen
• Viele Jugendliche hören eher auf Gleichaltrige als auf Erwachsene. Deshalb könnten wir „Coole Mentoren“ einsetzen – Schüler aus höheren Jahrgängen oder junge Erwachsene, die in Schulen oder Freizeiteinrichtungen als Vorbilder fungieren und informell soziale Fähigkeiten vermitteln.
• Auch versteckte Teambuilding-Events, wie Sportturniere, kreative Wettbewerbe oder Gaming-Events mit sozialer Interaktion, können helfen, ohne dass die Jugendlichen merken, dass es um Sozialkompetenz geht.
3. Praxisbezogene Aktivitäten statt Theorie
• Viele Jugendliche lernen soziale Fähigkeiten am besten durch praktische Erfahrungen. Kooperationen mit lokalen Betrieben, Handwerkskammern oder sozialen Einrichtungen könnten helfen, sie in Praktika oder kleine Projekte einzubinden, in denen sie Teamarbeit und Selbstständigkeit „nebenbei“ trainieren.
• Auch Urban Gardening, Graffiti-Projekte oder Streetwork-Aktionen könnten eine Möglich